Biografie

1993 fand ein Mitarbeiter des SDR heraus dass sich die Gesamtverkaufszahl aller Produktionen bei denen ich bis dahin als Gitarrist Produzent oder Arrangeur mitgewirkt habe auf 166 Mio Tonträger beläuft. 2021 sind es schon über 240 Mio

Allein die PUR und Udo Lindenberg sowie Donna Summer, Jennifer Rush, Pupo, Umberto Tozzi, Howard Carpendale und natürlich alle Harold Faltermeyer Songs und Soundtracks sind mit allen Hits und Compilations einzelner Titel auf Zweitverwertungen schon weit über 100 Mio.

Inklusive aller Münchner Clubgigs in den 1970ern im Tabarin und im Cadillac habe ich etwa 3.800 mal Live gespielt. Nach der Tour mit Frumpy  im November 1991 kam nur noch ein unbezahlter Gig mit meiner alten Band TAX am 14.8.2006 dazu.

Es gibt etwa 15.000 veröffentlichte Titel bei denen ich als Gitarrist, Arrangeur, Komponist, Bearbeiter, Produzent, Chorsänger oder sonstwie beteiligt war.

Club Tabarin, München 1975

Bei der letzten Zählung meiner Kompositionen durch die GEMA im Jahr 2019 hatte ich mit allen Neuveröffentlichungen bis 2016 mit sämtlichen Titeln für Sonoton und Intersound rund 4.500 Songs veröffentlicht. Seit 2021 gibt es meinen eigenen YouTube Channel mit Blues R&B Soul und nützlichen Links.

Ich 1957

Geboren wurde ich am 14. August 1956 in Herrsching am Ammersee in Oberbayern als erster Sohn meines Vaters Wesley Jewell Kennedy und meiner Mutter Eva Maria Plass, die mich noch als blutjunger Teenager im Alter von nur 15 Jahren zur Welt brachte. Von 1956 bis 1962 lebte ich in Weilheim in Oberbayern, ab Anfang 1963 dann in München im Stadtteil Ramersdorf.

Von meiner Großmutter bekam ich am Weihnachtsabend 1962 eine Gitarre geschenkt, auf der ich unverzüglich zu spielen begann. Ihr zuliebe absolvierte ich dann von 1971 bis 1973 eine Berufsausbildung im Musik-Markt in München.

1960er

1963 bis 1965 hatte ich den ersten richtigen Gitarrenunterricht bei Herrn Schwaighofer im Münchner Stadtteil Giesing. Herr Schwaighofer nahm mich gleich nach der fünften Unterrichtsstunde mit in das legendäre Volksmusikwirtshaus Zum Grünen Eck das bei ihm um die Ecke war… später wurde das Grüne Eck eine Blueskneipe, ein seltsamer Wandel…

Dort durfte ich ihn zu seiner Zither begleiten. Bei der Zugabe “Harry Lime Theme“ von Anton Karas aus dem Film “Der Dritte Mann“ ernteten wir erste grosse Beifallstürme, und als mein Gitarrenlehrer, Mentor und Firmpate Schwaighofer von gleichaltrigen Damen so um die 65 abgeknutscht wurde, hatte ich praktisch als Dreingabe gleich die ersten Erfahrungen mit Groupies im Volksmusik-Business.

Ab 1969 folgten viele intensive Konzertbesuche: Jimi Hendrix, John Mayall, Cream, Rory Gallagher, Deep Purple, Black Sabbath, Jeff Beck, Led Zeppelin, Santana…

Davon inspiriert kam die musikalische Umorientierung wie von selbst und ich machte erste Erfahrungen mit lustigen Zigaretten und Löschblättern. Mich störte dabei am allermeisten, dass viele meiner musikalischen Heroes so jung starben. Jim Morrison Jimi Hendrix Janis Joplin waren schon tot als ich so um die 14 Jahre alt war und auch einige meiner Freunde und Klassenkameraden die nach ihrer überstanden geglaubten Sucht immer wieder rückfällig wurden verfielen zusehends in Agonie, ich habe danach für lange Zeit nicht mal an einem Joint gezogen…

1970er

1971 bis 1973 absolvierte ich eine Berufsausbildung als Musikalienhändler im Musik Markt in München und so kam ich auch zur ersten guten Band Zeus. Wenig später gründete ich mit Ali Halmatoglu dem perversen Perser an den Drums und Franz Dannerbauer am Bass meine erste eigene Band. Nach dem Einzähler spielten wir meistens um die Wette, wer als erster fertig ist oder wer auf der Strecke dorthin die meisten Noten spielen kann. Das war traditionell in Fusion oder im Jazzrock der siebziger Jahre…

Nach meiner Lehrzeit konnte ich einige Monate lang durch die USA reisen habe meine gesamte dort lebende Familie besucht und nutzte die Möglichkeit dort die verschiedensten Musikrichtungen kennenzulernen, vom traditionellen Bluegrass den ich vorher noch nie so virtuos gehört habe bis zum Jazz Rock des Mahavishnu Orchestra von Blues Soul und R&B aus den Städten Chicago, Detroit N.Y.C. bis hin zum Dixie aus New Orleans. Außerdem gab es im amerikanischen Fernsehen eine Rockshow namens Midnight Special moderiert von der Legende „Wolf Man Jack“ wo ich das erste mal „Do It Again“ von Steely Dan hörte. Natürlich gab’s da auch den unvergleichlichen Southern Rock mit der Allman Brothers Band und Lynyrd Skynyrd aus Jacksonville.

In München hatte der deutsche Musiker Nachwuchs in dieser Dekade nur den amerikanischen Radiosender AFN und nachmittags die Sendung Club 16 im BR als Fortbildungsprogramm zur Verfügung. YouTube kam erst 40 Jahre später… und Infos über das Equipment von Jimi Hendrix Jeff Beck oder Duane Allman gab es nicht. Es war alles Top Secret und wir waren in Deutschland durch die kulturelle Verzögerung zwischen 1933 und 1945 meilenweit verspätet… deswegen klatschen wir auch heutzutage noch immer alle zu schnell und natürlich nur auf die 1 und die 3… manche nehmen sicherheitshalber lieber gleich alle Viere…

1974 bis 1975, zurück in München, bekam ich endlich einen täglichen Job als Gitarrist im legendären Tabarin Club, einem Laden für interkulturelle Begegnungen und der aufkommenden Frauenbewegung. Schwarze GI’s der US Army trafen sich dort mit aufgeschlossenen Damen. Zur Balz spielten wir fünf Musiker Bob Seaberry Vocals, Winston am Bass, Koni Sotorf an der Orgel und Victor einem Drummer aus Afrika der leider keinen 6/8 spielen konnte. Alles war straight im 4/4 Takt und so trafen wir uns fast immer alle drei Takte auf der Eins wieder…

Zu den öfter wechselnden Hammond und Fender Rhodes bzw. Wurlitzer Piano Experten gehörte damals auch Harold Faltermeyer.

Mit den auch immer wieder wechselnden Sängern hatten wir ein riesiges Blues & Soul Repertoire vieler Klassiker aus der Zeit und konnten uns mit wirklich geiler Musik eine beachtliche Routine erarbeiten.

Im Jahr 1975 hatte ich fünf Mal in der Woche den Job im Tabarin von 19 bis 1 Uhr, danach ging’s von 1 bis 4 Uhr ins Cadillac – der Club funktionierte etwa so wie das Tabarin nur mit den größeren musikalischen Kalibern dort funktionierte in der ‚Blauen Stunde‘ endlich auch ein 6/8 Groove. Unter den Musikern befanden sich auch meine zukünftigen Bandkollegen Eberhard “Ede“ Wilhelm und Wally Warning sowie Mel Canady.

Zwischendrin jammte ich oft mit Günther Gebauer und Franz Schmucker, wir starteten die Band „High Temper“ und nahmen unsere erste und einzige Single „Summerbird“ in den Münchner Musicland Studios von Giorgio Moroder auf, übrigens genau während die Rolling Stones gerade bei der Session zu ihrer LP „It´s only Rock´n´Roll“ eine Pause einlegten. Wir wurden leider nicht ganz so erfolgreich wie die Stones und verwerteten die restlichen 666 Singles als Frisbees… Mack der später mal Queen, ELO, Billy Squier und andere Superstars produzieren sollte, war unser Soundengineer. Er hat uns keinen Reverb und keine Echos auf die Stimmen gegeben damit sich unser natürlicher Gesang nicht künstlich verlängert 🙂 Ich habe später noch im Union Studio in München mit Jochen Scheffter einen Remix gemacht und muss zugeben – Mack hatte recht…

1976 entschlossen sich Wally Warning und Charly Boskic mich endgültig aus dem Tabarin zu befreien. Wir gründeten mit dem Pianisten Rudi Mille und Alphonso Gumbs an den Drums die Band „Pazific Coast“. Darauf folgten wieder viele Live Jobs. Einige Male waren wir auch in Studios als Session Band gebucht. Ich erinnere mich noch gut an den afrikanischen Sänger Kelly Brown aus Kenia mit dem wir in dieser Formation unzählige Songs in der Zuckerfabrik, einem Tonstudio in Stuttgart aufgenommen haben.

Wally Warning, Charly Boskic, Alphonso Gumbs, Rudi Mille, Wesley Plass
Pazific Coast, 1976
von Links…

1977 folgten viele Proberaum-Bands mit Ali Halmatoglu, Sabine Rössert und ihrem Bruder und meinem besten Freund Sigi Rössert der leider am 29.11.2020 verstorben ist. Wir probten 30 Tage lang für einen Gig danach wieder zwei Wochen Proben für drei Gigs. Aber unsere Routine wurde dadurch immer größer und in unseren experimentellen Bands haben wir die Songs selbst geschrieben.

1978 kam ich über Nacht in die Band Oktagon mit Hermann Weindorf, Berthold Weindorf, Litschie Herdlicka und Harry Buckl, später kam auch Curt Cress dazu. Ein Album folgte, aufgenommen in den Country-Lane-Studios. Unser Sound Engineer war Pit Floss. Durch Pit lernte ich viele meiner späteren Freunde und musikalischen Partner kennen, Hannes Treiber zum Beispiel, mit dem ich 1991 das No A Studio in Wien gründete.

Oktagon Gig mit 68er Gold Top, Marienkäfer München 1978

In diesen Tagen gab es meinen ersten ausländischen Studiojob mit der Funk Soulband „The Cheaters“ in den Wisseloord Studios in Hilversum Niederlande der Sänger war Omar Dupree und meine Bandkollegen waren Geoff Stradling und Lance Burton

Oktagon Gig, München Marienkäfer 1978

1979 Kurz nach meiner Hochzeit gründeten Wally Warning Eberhard Wilhelm Mel Canady Matthias Preisinger und ich die Band „Rock Candy“ wir spielten im August 1979 im Marienkäfer und waren lokal sehr erfolgreich. Bei einem von Thomas Gottschalk moderierten Bandwettbewerb gab es für uns den Preis der Jury. Jedoch waren wir musikalisch in zwei verschiedene Fraktionen aufgeteilt…

1980er

1980 Fraktion 1 gründete im Juli 1980 die Band TAX und ich wurde zum ersten Mal Vater. Mein Sohn Marco war nun mit on Tour… Ich lernte den Gitarrenbauer Thomas Keller in München kennen der viele meiner Instrumente gebaut und repariert hat. Als ich 1982 nach einem zu meinen Gunsten entschiedenen Rechtsstreit mit einem Verlag und einer Plattenfirma total abgebrannt war, hat mir Thomas mal so nebenbei 10.000 DM geliehen obwohl er dafür einen Kredit aufnehmen musste. Mein Musikerleben konnte ohne einen vielleicht fatalen Break weitergehen… Dankeschön!

TAX, Live 1980

1981 Wir bekamen mit TAX nach vier Monaten einen Vertrag mit Weryton und Jupiter Records und Teldec. Mit dieser Kombination waren wir bereits …

1982 dem Untergang geweiht. Obwohl wir nun schon in ganz Deutschland, vom Münchner Domicile und dem Marienkäfer bis zum Onkel Pö in Hamburg, dem Luxor in Köln und dem Milljöö in Mannheim vor vollen Häusern spielen durften. In Summe dürften das etwa 350 Gigs in zwei Jahren gewesen sein. Wir konnten uns dank der Ignoranz unserer Companies eingraben und gingen danach verschiedene Wege. 15.000 verkaufte Alben waren damals ein Flop nun…heute wär’s 3 Mal Gold, zumindest in Österreich, wo ich jetzt wohne.

Gmbh 1982

1982 wurde ich zum zweiten Mal Vater, mein Sohn Christopher kam dazu und gründete mit seinem 14 Monate älteren Bruder Marco ein Vocalduett à la Child in Time. Ich machte danach mit meinen Freunden Christian Schneiderbauer, Jan Zelinka und Tom Krüger einen kleinen Ausflug in die Neue Deutsche Welle mit unserem Bandprojekt GMBH, obwohl unsere Musik eher rockig daherkam bekamen wieder mal einen Vertrag mit Teldec und dazu auch viele positive Medienkritiken schafften es trotzdem nicht auf die Bühne. Hinterher ist man ja immer klüger und ich muss zugeben dass manche der Fostex 8 Track Demos die ich mit Christian bei mir zuhause gemacht habe dem Ideal einer stimmungsvollen deutschen Rockproduktion näher gekommen ist als die meiner Meinung nach zu wenig kantig produzierte und musikalisch etwas zu perfekte Scheibe… Learning by Doing…

1983 fand ich mich wieder mit meinem Freund dem Komponisten und Bassisten Sigi Rössert zusammen. Wir gründeten Strinx. Anfangs war Thomas Simmerl am Schlagzeug dabei. Wir probten wieder mal bis zum Umfallen … Die letzte Besetzung von Strinx gemeinsam mit mir war eine wirklich geile deutsche Band mit dem jungen Hannes Weigend am Schlagzeug und dem Sänger und Gitarristen Gerty Beracz, den wir schon früher bei der Schroeder Roadshow bewundern konnten. Nachdem uns auch noch Rich Schwab, Kölner Bass-Ikone und ebenfalls Ex-Schroeder, als Texter unterstützte entwickelte sich ein ganz eigenständiges Konzept. Auch wir spielten die Szene rauf und runter aber gegen Grönemeyers Riesenerfolg oder Wolf Maahn’s Band waren wir eben nur sehr kleine Lichter. So mussten wir alle wieder irgendwelche Tourneen spielen um als Musiker zu überleben um nicht Taxifahrer zu sein oder bei Aldi im Lager zu stehen. Ich hatte ja schon zwei kleine Kinder und meine Frau hatte mit unseren Jungs genug zu tun. So musste ich nun alleine das Geld verdienen und Jobs spielen, aber mit einer Gitarre in der Hand statt einem Lenkrad. Rich Schwab ist heute als Schriftsteller tätig und hat die kultige ‚Büb Klütsch‘ Reihe verfasst, 4 Bücher, keen driss…

„Strinx“ Thomas Simmerl, Gerty Beracz, Sigi Rössert, Wesley Plass [1984]

1984 war die schönste Tour meines Lebens durch die Südsee mit der Saragossa Band. Den Job gab es nur deshalb, weil der Gitarrist Alfred Rudec sich in Österreich beim Skifahren das Bein gebrochen hatte und ich scheinbar der einzige Gitarrist in München war, der einen gültigen Reisepass hatte… Tahiti und Neukaledonien wurden umgehend geentert… mit Evert van der Wal unserem ‚Flying Dutchman‘ Bild Mitte, habe ich auch heute noch guten Kontakt.

1984 kam ein Anruf aus Zürich für eine Fernsehsendung namens “Jazz in Concert“ für die ich als Gitarrist engagiert wurde. Meine Bandmitglieder Richard Tee, Pianist bei Stuff, Simon & Garfunkel, Aretha Franklin etc.; Dave Weckl Drummer bei Chick Corea u.v.a. Lenny Pickett Saxophonist bei Little Feat, David Bowie und Tower Of Power Dieter Petereit Bassist bei Klaus Doldinger. Bei den anschließenden Interviews war ich noch nervöser als beim Gig selbst, es ging buchstäblich um Alles und der Druck war riesig, aber das war definitiv mein Durchbruch als Studiomusiker. Danach blieb das Telefon nicht mehr still und ich durfte in ganz Europa und manchmal auch in den USA viele Tracks einspielen. Noch dazu kam, dass mich…

1984 für Warlock der Producer Henry Staroste engagierte. Die Band hatte eines der damals besten und teuersten Studios in Deutschland gebucht und war bereits seit sechs Wochen mit Gitarren- und Vocal-Overdubs beschäftigt. Mir blieben gerade mal zwei Tage Zeit, um all diese ausgefuchsten Riffs einzuspielen, die ich mir selbst vor Ort runterhören musste. Heute würde ich mir das nicht mehr zutrauen, aber im jugendlichen Wahn geht auch das. Um das Bandgeheimnis zu wahren, bekam ich keinen Credit auf dem Album, aber in der Branche wusste man, dass ich das gespielt habe und von nun an war ich ‚drin‘ und bekam Studiojobs, für die andere töten würden nur um dabei zu sein. Für Henry Staroste spielte ich auf fast allen kommenden Produktionen und zu diesem Zeitpunkt kam auch noch Harold Faltermeyer aus den USA zurück. Uns verbindet Freundschaft und die Zusammenarbeit für seine Top-Artists und Filme, unter anderem Donna Summer, Isaac Hayes, Chris Thompson, Roger Chapman u.v.a.

1986 trat Udo Lindenberg in mein künstlerisches Leben; ich durfte auf den Alben „Feuerland“ und „Phönix“ panisch rocken und auch mal einen Song schreiben. Außerdem befindet sich Udos größter Hit „Horizont“ auf dem Album Phönix bei dem ich das Gitarrensolo spielen durfte. Wieder einmal ging ein Traum in Erfüllung, und das Ganze bei mir zuhause in München gleich um die Ecke, im Downtown Studio von Jochen Scheffter, Artur Silber und Uli Ullman

1987 hatte ich den ersten Kontakt zur Firma Sonoton / Intersound, für die ich unzählige CDs produziert, komponiert, arrangiert und eingespielt habe. Ich sehe das als einen freundlichen Wink des Schicksals. Wenn man das ernsthaft betreibt und gut gemachte Musik abliefert, kann man davon leben und es macht auch noch Spaß. Der Eigentümer von Sonoton Gerhard Narholz und seine Gattin Rotheide, sowie die ganze Crew sind unwahrscheinlich freundlich, hilfsbereit und easy going… eine große Chance Musik zu produzieren bei der nicht jeder Repertoire Manager der auch mal als Kleinkind ein Musikinstrument besessen haben soll, seine eigene ganz spezielle Meinung dazu äussern muss. Das ist wirklich eine grosse Ausnahme in unserem Business.

1988 Studiojobs ohne Ende und Gründung eines eigenen Arbeitsplatzes mit Andy Linse und Armin Pertl. Wir hatten mit Harold Faltermeyer sogar einen deutschen Top 20 Hit. Das Projekt hieß Bayernpower, und der Hit war “Funky Cold Medina“.

Bayernpower Autgrammkarte, 1989

1989 Begegnung mit PUR und Pe Werner und dem Produzenten Dieter Falk, der beide Acts produzierte. Darauf folgte eine fruchtbare Zusammenarbeit bis ins Jahr 1994, danach ein kurzes Licht in der totalen Sonnenfinsternis im August 1999 mit PUR auf der CD “Mittendrin“ der Song „Adler Sollen Fliegen“ danach folgte nur noch Stille… ein Zeichen des Universums?

1990er

1990 PUR und Pe Werner erreichten mehrfach den Status Gold und Platin, ja sogar Triple Platin für 1.500.000 verkaufte CDs von “Seiltänzertraum“ und darauf folgten wieder viele neue CD Produktionen und auch mein erstes Soloalbum “I’ll Be There“ wurde bei Intersound veröffentlicht. Es läuft nach so vielen Jahren heute noch in den verschiedensten Radiosendern. Außerdem begannen immer mehr Künstler und Plattenfirmen mir ihre Produktionen anzuvertrauen. So startete die offizielle Produzentenlaufbahn mit den Bands „Lustfinger“ und „Boys Voice“ und auch die Library-Produktionen für Sonoton wurden mehr.

Tonstudio „No A Studio“, Langenlois

1991 Trennung privat, alles muss neu werden… der Umzug von München nach Wien… ich musste die Studiojobs reduzieren ohne jemanden zu beleidigen… da nun die Techno- und HipHop Zeit richtig durch die Decke ging, wäre das Reduzieren wahrscheinlich von selbst gegangen… ich wollte einfach mehr Songs schreiben… produzieren… arrangieren… und gründete das erste No A Studio im Wien mit meinem Freund, dem österreichischen Keyboarder, Arrangeur und Komponisten Hannes Treiber den ich seit 1983 kenne und mit dem ich seit 1991 fast alle Songs gemeinsam geschrieben, arrangiert und produziert habe. Danach folgte in diesem Jahr noch ein Album und eine Tour mit Frumpy, der Hamburger Kultband mit Inga Rumpf, meiner persönlichen Allzeit Lieblings Sängerin aus Deutschland. Die Band war im Studio und auch auf Tour mit der gleichen Besetzung unterwegs. Carsten Bohn dr. * Jean-Jacques Kravetz keyb. * Nippy Noya perc. * Ken Taylor bass * Bobby Stern sax harp und natürlich mir, Ich hoffe ich habe niemanden vergessen…

1992 gab es wieder mal wenig Freizeit… siehe Diskografie.
1993 Begegnung mit Peter „Fips“ Fischer.
Resultat nach einjähriger Zusammenarbeit: eine sehr schöne deutschsprachige Pop-Produktion und eine echte Freundschaft zwischen allen Beteiligten bis Heute.

1994 Die letzte gemeinsame Produktion mit Pe Werner darauf singt übrigens Peter „Fips“ Fischer den Chor zum Song “Tabu“); danach folgte mein zweites Soloalbum “Blow The Blues Away“, das wieder bei Intersound erschien.

1995 Zusammenarbeit mit Erich Virch, mit dem mich ebenfalls eine große Freundschaft verbindet. Unsere gemeinsame Produktion ”Wechlin“ für die Intercord, mit einigen Weltstars aus der US-Studioszene, wie Willy Weeks, Paul Leim, David Hungate, Dann Huff usw. Engineering mit Terry Christian und Ronald Prent. Mix in den Wisseloord Studios. Übrigens wurde mir Willy Weeks von meinem Freund dem Bassisten Henner Malecha wärmstens ans Herz gelegt und es ist wirklich super wenn man einigen Freunden blind vertrauen kann. Gegen die Referenzen der amerikanischen Kollegen klingen meine nach einer gemütlichen Jamsession aber so ist das eben wenn man sich für die Familie entscheidet und nicht für ein verlockendes Angebot aus den USA. Der zweite Deal kam 2010 leider etwas zu spät für mich.

1996 bis 1998 Überarbeitung des gesamten Materials von Peter Fischer für eine Neuveröffentlichung und dazu wieder viele Sonoton und andere Eigenproduktionen.

1998 ich verlasse Wien und ziehe am 1.8.1998 um ins Kamptal nach Langenlois in Niederösterreich und baue das Studio zusammen mit Hannes komplett neu und viel grösser…

2000er

1999 bis 2005 das neue Studio ist seit Ende Dezember vorigen Jahres in Betrieb und es folgten wieder einige deftige Arbeitsjahre… vier Monumental Produktionen mit einer jeweiligen Dauer von drei bis sechs Monaten. Darunter war das Musical “Sisi“ das wenig später im ‚Ronacher‘ in Wien Premiere feierte und auch eine christliche Klassik Crossover Produktion für den Ex Boxweltmeister George Foreman, mit den Tenören Jose Carreras und Ramon Vargas. Nach einigen Unklarheiten und Missverständnissen mit einem darauf folgenden Rechtsstreit, der zu meinen Gunsten entschieden wurde kam zu guter Letzt noch etwas Erfreuliches in diesem Jahr. Das waren die Aufnahme von einigen neue Songs mit dem grandiosen Johnny Logan der mit meinem Freund Andy Linse auch bei uns im Studio an seinen neuen Songs arbeitete.

CD Produktion im Auftrag von George Foreman in Langenlois 2003

Auch unser eigenes Bandprojekt wird gerade fertig: Zenit “I0 IT“ „The Sound Of Now“ und ein TAX-Live-Album The Official TAX Bootleg“, dass ich aus alten Mitschnitten zusammenstellte und ursprünglich im Eigenvertrieb zum 25-jährigen Jubiläum veröffentlichen wollte, aber das klappte dann Band intern nicht so wie wir das alle ursprünglich wollten… „und da verzichteten wir weise auf den letzten Teil der Reise“…

Nun warten wir auf das 50jährige Feierjahr …

2006 kam für mich mit der “Ambros Reloaded“ CD-Produktion von Ed Tötzl ein österreichisches Highlight dazu. Eigentlich war ich als Gitarrist für einen oder zwei Titel gebucht, aber es wurden dann einige mehr und in Folge waren Hannes Treiber und ich auch noch die Sound Engineers für dieses Album auf dem auch die Legenden Georg Danzer. Hansi Lang, Wilfried, Andy Baum, Joesi Prokopetz und Konstantin Wecker zu hören sind.

Ambros Reloaded

Danke noch an den Bassmeister Willi Langer für die Vermittlung an Ed Tötzl, dem Producer, Koch, Buchautor und Veltliner Connaisseur, es ist mein Lieblingsalbum, an dem ich selbst mitarbeiten durfte, nicht zuletzt wegen der Melancholie und der Morbidität, die sich nun auch wieder mal in meinem Leben ausbreitet… Nicht zuletzt durch die kriselnde Musikindustrie und die faden Karaoke Sänger/innen die in den bekloppten Castingshows auftreten und selten etwas anders können als die älteren Songs zu schreddern, die Whitney, Mariah & Co. vor vielen Jahren schon mal besser vorgesungen haben. Das ist zwar schon was aber leider nicht wirklich so kreativ und diese endlosen Motto Formate durch alle Sender laufen nun schon seit 9.11.2002…

Wesley Plass & Ed Tötzl – Ambros Reloades Mix, No A Studio 2006

2007 wiederum war ein großes Library-Jahr und auch die erste Begegnung mit dem Wiener Duett Solo für die ich ihre CD “Es ist Zeit“ produziert habe.

Auch in diesem Jahr lernte ich wieder neue Freunde und sehr gute Musiker kennen; unter anderem Susanne und Erich Gosch und auch Krzysztof Dobrek und einigen anderen mehr. Es gibt sie ja noch, die guten Menschen.

2008 und 2009 war fast ausschliesslich für die Sonoton Library reserviert, auch nicht zu vergessen ist die “Demo“ Session für Johnny Logan. Die könnte man mischen und so wie sie ist veröffentlichen… nachdem ich das Okay der Komponisten habe, stelle ich “Don´t Say It´s Over“ zum Anhören auf meine Website.

2009 kommt wieder ein Highlight. Ich durfte Dennis Jale mit der TCB Band produzieren. Das war die Taking Care of Business Band von Elvis Presley mit den Superlegenden James Burton, Jerry Scheff, Ronnie Tutt, Glen D. Hardin, Jason Scheff, Paul Leim und The Sweet Inspirations mit Myrna & Estelle Brown, Portia Griffin… und den österreichischen Musikern Goran Mikulec, Martin Payr, Willi Langer und dem Bluesharpmeister Christian Sandera.

Einige der neuen Titel entstanden in Wien. An meinem Geburtstag am 14.8.2009 flogen wir nach Nashville und nahmen dort in den Ocean Way Studios das gesamte Album auf. Danach arbeiteten Hannes Treiber und ich noch an den Leadvocals, Chören und Gitarren und mischten das Album bei uns im No A Studio.

2010er

2010 – 2013 stehen hauptsächlich im Zeichen der Sonoton-Library. Am 31.12.2013 übernahm mein langjähriger Studiopartner und Freund Hannes Treiber meinen Anteil am No A Studio. Somit war ich ab…………..

Wesley & Hannes im neu renovierten Studio

2014 vorübergehend nicht erreichbar. Nach 43 Jahren im Musikbusiness musste ich erst einmal ein bisserl Urlaub von mir selbst machen und glänzte vor allem durch Abwesenheit. Servus! Ich mache jetzt erst einmal eine Flasche auf… Prost!

2015 up and down, auffi obi
2016 and back, und z’ruck
2017 and over, gingen an mir vorbei….

2018 Im Juni habe ich die Deutsche Staatsbürgerschaft zurückgelegt und bin Österreichischer Staatsbürger geworden.

2019 habe ich dann endlich den Korken gefunden um die Flasche wieder verschliessen zu können, aber kaum zurückgekehrt befand mich nach Jahren der depressiven Verstimmungen mitten in einem für mich völlig unerwarteten filmreifen Scheidungschaos wieder um mich nach einem sehr kurzen Erwachen…

2020 gleich wieder meiner nun äusserst schlechten Laune hinzugeben.

2021 habe ich endlich wieder zur Musik zurückgefunden, allerdings mache ich das nur noch zu meinem persönlichen Vergnügen denn nun kann ich endlich alles machen was bisher aus den verschiedensten Gründen nicht möglich war. Mein bisheriges musikalisches Leben ist bereits auf meinem YouTube Channel Burning Guitars Wesley Plass mit den nettesten und schrägsten Momenten festgehalten. Am 1. Februar bin ich von Hadersdorf am Kamp nach Purkersdorf im Wienerwald bei Wien umgezogen. Eine unbekannte Zukunft beginnt mit dem Stichwort: ‚The Great Reset‘ – hier läuft eine ganz grosse Scheisse über die Ihr Euch informieren solltet…